Tue Gutes und werbe damit? Marketing Corona-geändert - ändere dich mit!

Mann als moderner Schutzengel mit kleinem Heiligenschein
Gutes tun als Unternehmen - immer eine gute Idee

Es ist ein geflügeltes Wort in Marketing und PR: "Tue Gutes und rede darüber." Das bezieht sich vor allem auf unternehmerisches Extra-Engagement wie Spenden an soziale Einrichtungen oder Sponsoring von Sportvereinen. Dieser Appell bleibt richtig und wird dennoch seit 2021 von einem neuen, stärkeren Trend überholt: 

 

Zeige Verantwortung und rede darüber!

Woher kommt dieser Trendwechsel? Schauen wir kurz zurück. Vor der Corona-Pandemie war das Wort "Nachhaltigkeit" dabei, zum seelen- und inhaltslosen Buzzword zu werden. Also zu einem typischen Heiße-Luft-Begriff, mit der gleichen ungreifbaren Bedeutung wie "Innovation" oder "Natur pur".

 

Mit Beginn der Pandemie veränderte sich die Werbesprache.

Vom Lockdown betroffene Firmen begannen, mit ihren Kunden anders zu sprechen als je zuvor. Unternehmen haben plötzlich wie Menschen gesprochen - wie von Mensch zu Mensch:

"Wir sind so traurig, dass wir nicht mehr für Sie da sein dürfen." - "Wir wissen noch nicht wie, aber wir werden einen Weg finden, Ihnen weiter unsere Produkte/Leistungen zur Verfügung zu stellen." - "Gerade jetzt brauchen wir Ihre Hilfe - DANKE für Ihre Unterstützung."

 

In der Wirtschaft und Gesellschaft brach eine Welle der Hilfsbereitschaft aus:

  • Konzertveranstalter nahmen alten oder kranken Menschen die Einkäufe ab,
  • Fitnessstudios veröffentlichten kostenlos Videos, damit die Kunden sich weiter fit halten können,
  • Import-/Exportfirmen schwenkten schnell um, um statt ihrer üblichen Waren nun Masken und andere Hygieneprodukte für Kliniken zu organisieren,
  • Unternehmen begannen, sich gegenseitig mit Personal auszuhelfen (McDonalds-Personal für Aldi) und
  • wir Kunden wurden aus Solidarität angehalten, bei uns vor Ort Gutscheine zu kaufen, anstatt das Geld beim Online-Shoppen auszugeben.

Mit der zweiten und dritten Corona-Welle verlor die neue Sprache an Wirkung

Wie so oft im Leben, gewöhnst du dich schnell an einen neuen Ton und auch an neue Bilder von Menschen mit Masken und Abstand. Und du nimmst auch positive Veränderungen schnell als neue Normalität wahr. So verlor die neue, menschlichere Werbesprache und Solidaritätsbitte an Bedeutung. Doch etwas ist bis jetzt geblieben: Mehr Nähe.

 

Du fühlst dich trotz der langen Zeit von verordnetem Abstand deiner Familie, deinem Wohnort, deinen Dienstleistern und deinen Stammgeschäften näher - durch das gemeinsame Durchleben dieser Krise. Wir alle sind sensibler geworden. Bewusst und unbewusst schaust du genauer hin, hörst genauer hin, lässt dich schneller berühren. Genau an diesem Punkt setzt der neue Marketing-Trend an, der die "neue Menschlichkeit" und den "Solidaritäts-Hype" verwandelt in: VERANTWORTUNG - umgesetzt als neue, ECHTE Nachhaltigkeit. 

 

Nachhaltigkeit jetzt als gelebte Verantwortung

Wenn du dich ab jetzt in Werbeanzeigen, TV-Spots und Social Media-Posts umschaust, wird es dir überall auffallen. Besonders hoch im Kurs steht Nachhaltigkeit als gelebte Verantwortung für unseren Planeten: Shampoo-Verpackung, Hundespielzeug, Taschen aus recyceltem Kunststoff oder gar gewebt aus Kunststoffflaschen-Müll aus dem Meer. Typisch ist das Verhalten des Konzerns Procter&Gamble, der sich für 2030 klare Nachhaltigkeits-Ziele gesetzt hat und die auch veröffentlicht. Was sie für uns Kunden sichtbar tun: Seit April 2021 sind z.B. die Verpackungen von Gillette/Gillette Venus plastikfrei und aus vollständig recycelbarem Karton. Auch in der Mode ist Nachhaltigkeit bei Materialen und in Bezug auf die Häufigkeit von neuen Kollektionen ein Thema. Bei Autos boomt die abgasfreie Elektrifizierung. Bei Nahrungsmitteln geht der Trend über Fairtrade hinaus - hin zu Transparenz und Verantwortung in Bezug auf den gesamten Herstellungsprozess und die Wahl der Zutaten. Ich sage nicht, dass das alle so machen und ich kann nicht beurteilen, ob das alles am Ende genau so stimmt. Doch es wird mehr denn je genauer hingeschaut und ehrlicher darüber gesprochen. 

 

KMUs zeigen auch Verantwortung - vor allem bei der Personalsuche

Der Klein- und Mittelstand hat ebenfalls begonnen, auf CO2-Reduzierung oder andere umweltfreundliche Maßnahmen hinzuweisen. Das kann noch viel mehr werden, denn gerade in Familienunternehmen passiert so viel, über das noch gar nicht gesprochen wird. Jedoch sind KMUs seit 2020 deutlich besser darin, ihre gelebte Verantwortung für die Mitarbeitenden in den Fokus zu rücken. Was vorher als nicht erwähnenswerte Selbstverständlichkeit oder gar als "überflüssiger Schnickschnack" empfunden wurde, ist jetzt Kerninhalt von guten Stellenanzeigen geworden wie das Ermöglichen von kinderfreundlichen Arbeitszeiten oder Home Office. 

 

Verantwortung für die Umwelt, Verantwortung für die Mitarbeitenden, Verantwortung für Produkte/Dienstleistungen und vor allem Lösungen, die wirklich langfristig nachhalten - wo immer du mit deinem Unternehmen einen Beitrag leistest: Sprich darüber in deiner Werbung!

 

Autorin: Christiane Blenski,

die dank iPad & Pen viel weniger Mitschreib-Papier verbraucht und die definitiv nachhaltige Werbemaßnahmen den teuren bunten Einmal-Aktionen vorzieht - mehr in deinem ROTER FADEN Werbekonzept. Du hast noch keines? Ruf mich an!

(Bild: Pixabay)